In Kiel sagt man Moin! – aber auch Tschüss (Gründungstory Teil 3)

In Kiel sagt man Moin! – aber auch Tschüss

Es gibt Momente, da fühlt sich alles an, als würde es genau so bleiben. Sechs Jahre lang haben wir Spiele entwickelt, Workshops gegeben, feministische Pläne geschmiedet, sind am Kapitalismus verzweifelt (siehe hier), haben Messen besucht, andere feministische Verlage kommen, gehen und bleiben gesehen, Kaffee getrunken (viel zu viel Kaffee), gelacht, diskutiert und an unserer Idee gefeilt: Spielköpfe – Spielerisch in einer gerechtere Welt.

Doch wenn es eine Sache gibt, die wir in all den Jahren gelernt haben, dann ist es, dass nichts bleibt, wie es ist. Und das ist auch gut so.

Jana geht neue Wege

Als wir Spielköpfe 2018 gründeten, ging es uns tatsächlich nicht darum Spiele zu entwickeln, sondern gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Bildung, Feminismus und Chancengleichheit standen immer im Zentrum unseres Arbeitens – und genau diesen Werten bleibt Jana auch in Zukunft treu.

Nach sechs Jahren voller kreativer Arbeit und leidenschaftlichem Engagement für spielerische Zugänge zu politischer Bildung wird sie sich nun einer neuen Herausforderung widmen. Für Jana bedeutet das: Sie wird sich in Zukunft noch stärker für das einsetzen, was ihr am Herzen liegt: Frauen in der Arbeitswelt unterstützen, beraten und empowern.

Das bedeutet Abschied von Spielköpfe – aber kein Abschied von dem, was ihr wichtig ist. Ihre Arbeit bleibt politisch, bleibt feministisch, bleibt eine, die Strukturen hinterfragt und neue Möglichkeiten schafft.

Spielköpfe zieht nach Berlin – und bleibt sich treu

Während Jana neue Wege beschreitet, geht auch Spielköpfe weiter – mit einem neuen Zuhause: Berlin.

Für mich, Sam, fühlt sich dieser Schritt richtig an. Berlin ist schon lange mein Lebensmittelpunkt und der Umzug eröffnet neue Möglichkeiten, um Spielköpfe weiterzuentwickeln. Wir ziehen mit unseren Freund*innen von GoodBuy zusammen und freuen uns auf die Gemeinschaft und Zusammenarbeit.

Natürlich werden wir Kiel vermissen. Die Ostsee, das Hafenflair, die Uni, an der alles begann (siehe hier), unsere ersten Unterstützer*innen, Mitarbeiter*innen, Partner*innen – und vor allem euch, unsere treuen Kund*innen, die von Anfang an dabei waren.

Aber auch wenn sich die Stadt ändert – Spielköpfe bleibt Spielköpfe.

Unsere Spiele werden weiterhin gendergerecht, vielfältig, inklusiv und nachhaltig produziert sein. Wir hinterfragen gesellschaftliche Normen, setzen uns für Barrierefreiheit ein und gestalten Spielräume, die Empowerment und Perspektivwechsel ermöglichen.

Jana und Sam stehen vor dem Spielköpfe Tischkicker und klatschen ein 

Danke für sechs Jahre Spielen, Diskutieren und Nachfragen

Spielköpfe war von Anfang an kein Start-Up, sondern ein feministischer Spieleverlag. Unsere Arbeit ist politisch. Sie ist feministisch und antifaschistisch. Sie ist ein Versuch, gesellschaftliche Fragen aus den akademischen Bubbles raus zubringen und spielerisch erfahrbar zu machen. Für alle und jede*n.

Dieser Anspruch bleibt – in Berlin genauso wie in Kiel.

Tschüss, Kiel – Hallo Berlin!

Spielerisch und kämpferisch,
Sam und ein letztes Mal auch Jana von Spielköpfe

P.S. Natürlich spielen im Hintergrund noch viele andere Dinge eine Rolle – Dinge, über die wir eigentlich viel öfter sprechen sollten:
💰 Dauerhafte finanzielle Struggle – die eigentlich alle feministischen Projekte haben, egal wie erfolgreich sie nach außen scheinen
💩 Das Verzweifeln an kapitalistischen und patriarchalen Strukturen – und der tägliche Versuch, trotzdem weiterzumachen.
🥵 Eine enorme Arbeitsbelastung – weil es schwer ist, politisch zu arbeiten, ohne sich dabei selbst auszubeuten.
💭 Andere Träume und Ideen fürs eigene Leben
👯‍♀️ Und nicht zuletzt der schwierige Balance-Akt zwischen Freundinnenschaft und Co-Gründerinnen sein

Zu viel für einen Blog-Artikel – zumindest im Moment.
Denn die Umstrukturierung und der Umzug kosten Zeit, Energie und Nerven. Gleichzeitig schleudert uns die Welt von einer Krise in die nächste, sodass wir uns sicherlich nicht als einzige frage, warum wir überhaupt noch zur Arbeit gehen und nicht Vollzeit (statt aktuell immer nur in der Freizeit hehe 😈) an der Revolution arbeiten.

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