Wissen ist Macht!

Du möchtest dein Wissen über die queere Community auffrischen oder bist du bei manchen Begriffen und Definitionen noch unsicher? Du brauchst noch einen guten Konter, um einen queerfeindlichen Troll zu bekämpfen? Oder suchst du nach einem interessanten, queeren Fakt oder Denkanstöße für eine Reaktion auf eine Herausforderung? Dann bist du hier genau richtig!

Wissen ist Macht!

Du möchtest dein Wissen über die queere Community auffrischen oder bist du bei manchen Begriffen und Definitionen noch unsicher? Du brauchst noch einen guten Konter, um einen queerfeindlichen Troll zu bekämpfen? Oder suchst du nach einem interessanten, queeren Fakt oder Denkanstöße für eine Reaktion auf eine Herausforderung? Dann bist du hier genau richtig!

LGBTQIA+ Begriffe zur Einführung

Um die Konzepte, die hinter queeren Identitäten stehen, besser zu vermitteln, folgt hier eine kurze Einführung in das Thema Gender:

LGBTQIA+ Begriffe zur Einführung

Um die Konzepte, die hinter queeren Identitäten stehen, besser zu vermitteln, folgt hier eine kurze Einführung in das Thema Gender:

Es umfasst alle geschlechtsspezifischen, körperlichen Merkmale. Dieses System ist durch vermehrte Forschung zu Inter* Menschen auch schon lange nicht mehr binär in männlich und weiblich unterteilt. Das biologische Geschlecht (Englisch: Sex) ist nicht gleichzusetzen mit der Geschlechtsidentität!

Dieser Begriff beschreibt die Art und Weise, wie du dich z.B. Kleidung oder Handlungsweisen präsentierst und wie das wiederum von anderen Menschen aufgrund von Geschlechternormen interpretiert wird (z.B. feminin, masuklin, androgyn, geschlechtsneutral, …)

Sie beschreibt, für wen du dich romantisch interessierst bzw. nicht interessierst und welche emotionalen Beziehungen du dir wünschst (z. B. heteroromantisch, homoromantisch, biromantisch, aromantisch, …). 

Sie beschreibt, wie du dich identifizierst und wie du über dein Geschlecht (Englisch: Gender) denkst. Was passt zu dir und was nicht. Es gibt eine große geschlechtliche Vielfalt (z.B. männlich, weiblich, nicht-binär, gender queer, …)

Sie beschreibt, zu wem du dich körperlich hingezogen fühlen bzw. nicht hingezogen fühlst (z. B. heterosexuell, homosexuell, bisexuell, asexuell, …)

Du bist dir nicht sicher, ob du alles verstanden hast oder brauchst das alles nochmal übersichtlicher und anschaulicher erklärt? Dann guck’ dir mal die Genderbread-Person an! Hier wird dir an einem Lebkuchenmenschen gezeigt, wie die Konzepte funktionieren. Es hebt noch einmal hervor, dass alle oben genannten Kategorien unterschiedliche Bereiche einer Identität beschreiben.

Mach den Mund auf gegen Queerfeindlichkeit!

Die nächsten Informationen beziehen sich auf unser Spiel Mach den Mund auf gegen Queerfeindlichkeit! Du kannst sie sowohl für das Spiel nutzen, aber natürlich auch in deinem Alltag anwenden. 

Was ist Allyship? Wie verhältst du dich als ‘gute*r’ Verbündete*r der queeren Community? Wenn du beim Thema Queerness nicht mehr mitkommst und dich nicht traust diese Fragen zu stellen, dann ist Mach den Mund auf gegen Queerfeindlichkeit! genau das richtige Spiel für dich! In dem Spiel lernt ihr Trolle zu bekämpfen, in dem ihr den Mund aufmacht, oder euch selbst Fehler einzugestehen und Privilegien zu reflektieren.  

Für weiteres Hintergrundwissen und Hilfe gegen Trolle lest gerne weiter 🙂

Spielkarten: Mach den Mund auf und Troll

Mach den Mund auf!
Inspiration für Konter gegen Trolle

Du willst einen Troll besiegen, aber weißt nicht, was du sagen sollst? Hier findest du für jeden queerfeindlichen Troll des Spiels Inspiration für einen Konter. Damit kannst du hoffentlich auch im realen Leben schlagfertig den nächsten Troll besiegen!

Mach den Mund auf!
Inspiration für Konter gegen Trolle

Du willst einen Troll besiegen, aber weißt nicht, was du sagen sollst? Hier findest du für jeden queerfeindlichen Troll des Spiels Inspiration für einen Konter. Damit kannst du hoffentlich auch im realen Leben schlagfertig den nächsten Troll besiegen!

Spielkarten: Mach den Mund auf und Troll

Das könntest du sagen: 

Wenn nur bestimmte Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten toleriert werden, aber andere weiterhin ausgeschlossen, ist das auch diskriminierend. Als gute*r Ally ist es wichtig, die gesamte sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu akzeptieren und zu respektieren, da jede Ausprägung ihre Daseinsberechtigung hat. 

In diesem Beispielsatz wird auch widergespiegelt, dass Lesben oftmals eher “toleriert” werden als Schwule. Das ist nicht nur kritisch, weil homosexuelle Männer offen diskriminiert werden. Sondern auch weil homosexuelle Frauen nur “akzeptiert” werden, weil lesbische Intimität oft objektiviert und zum Vergnügen von heterosexuellen Männern ausgenutzt wird. 

Das könntest du sagen: 

Diese Aussage verleugnet die Lebenswirklichkeit von Menschen der LGBTQIA+ Community. Es gibt immer noch täglich Gewalt und Diskriminierung gegen die queere Gemeinschaft in Deutschland und auf der gesamten Welt. Grundlegende Menschenrechte werden teils immer noch nicht gewährt, und selbst an den sozial liberalsten Orten werden LGBTQIA+ Menschen immer noch mit Vorurteilen konfrontiert, zum Beispiel in Schulen, der Ausbildung und an der Universität sowie im Gesundheitswesen oder am Arbeitsplatz. Außerdem verschwindet Homophobie nicht einfach, wenn Gesetze inklusiver werden. Es bedarf noch immer ein Umdenken in großen Teilen der Gesellschaft und ein Auseinandersetzen mit Diskriminierungsformen, die eher versteckt wirken (z.B. Mikroaggressionen).

Das könntest du sagen: 

Diese Aussage ist homofeindlich. Zwei Männer sind genauso fähig, ein Kind großzuziehen, wie ein Mann und eine Frau. Das bestätigen bereits mehrere Studien: Zum Beispiel eine Meta-Analyse der Cornell University aus 2015, die aus 75 Studien zieht, dass Kinder aus “Regenbogenfamilien” sich genauso gut entwickeln wie Kinder aus Ehen mit einer “klassischen” Familienstruktur (Cornell University, 2015.). Eine niederländische Studie von 2020 zeigt, dass Kinder in Familien mit gleichgeschlechtlichen Partner*innen sogar bessere Schulleistungen erzielen (Mazrekaj, De Witte & Cabus, 2020). 

Cornell University, What We Know Project, “What Does the Scholarly Research Say about the Well-Being of Children with Gay or Lesbian Parents?”, 2015

Mazrekaj, D., De Witte, K., & Cabus, S. (2020). School Outcomes of Children Raised by Same-Sex Parents: Evidence from Administrative Panel Data. American Sociological Review, 85(5), 830–856.

Das könntest du sagen: 

Namen sind ein wichtiger Teil der Identität eines Menschen. Die absichtliche Missachtung des bevorzugten Namens einer trans* oder nicht-binären Person ist eine transfeindliche Handlung, die für die betroffene Person verletzend, traumatisierend und gewaltvoll wirken kann. Du möchtest doch auch nicht konsequent mit dem falschen Namen angesprochen werden oder mit den falschen Pronomen, oder?

Das könntest du sagen: 

Das ist homofeindlich. Nicht jedes Verständnis von Moral basiert auf deiner Interpretation der Schriften einer bestimmten Religion. Homosexualität und Glaube sind durchaus vereinbar, wie die vielen queeren Glaubensgemeinschaften jeglicher Religionen zeigen. 

Das könntest du sagen: 

Es steht dir nicht zu, die Sexualität einer Person zu bestimmen und schon gar nicht, sie abzuwerten. Und, wenn du von “echten” Männern redest, hältst du nur traditionelle Geschlechterstereotypen aufrecht, die Männer selbst durch toxische Erwartungshaltungen verletzen können. 

Das könntest du sagen: 

Ein Witz auf Kosten anderer Menschen, der dazu noch beleidigend und diskriminierend wirkt, ist kein Witz! Hinter solchen Aussagen steckt oft auch ein wahrer Gedanke, der dann als Scherz getarnt wird, wenn bemerkt wird, dass diese Aussagen keinen Anklang finden. Lass solche Witze in Zukunft bleiben. Ich finde sie nicht lustig, sondern diskriminierend.

Das könntest du sagen: 

Diese Aussage lässt die Tatsache außer Acht, dass Homosexualität in Deutschland eine Straftat war – das ist in manchen Ländern auch immer noch so. Diskrimnierung von LGBTQIA+ Menschen ist weiterhin weltweit spürbar. Zum Beispiel kann es immer noch eine Gefahr darstellen, sich außerhalb der gesellschaftlichen Norm zu kleiden oder es werden offen homosexuellen Menschen Berufschancen verwehrt. Das Zeigen von Zuneigung für eine*n gleichgeschlechtliche*n Partner*in in der Öffentlichkeit kann in vielen Ländern noch strafrechtliche Folgen haben. Die Gewalt, mit der diese Gemeinschaft konfrontiert war und ist, muss aufgearbeitet werden. Die Pride Parades bringen den ständigen Kampf für die Bürgerrechte in einer fröhlichen Feier in den Vordergrund – so etwas muss laut sein, damit es von allen gehört wird!

Das könntest du sagen: 

Grundlegende Menschenrechte einzufordern ist kein “Extra”, sondern ein längst überfälliger und notwendiger Schritt Richtung Gleichstellung. Nur weil Menschen die gleichen Rechte für alle einfordern, werden dir deine Rechte nicht weggenommen. Du solltest dich also nicht bedroht fühlen, sondern freuen.

Das könntest du sagen: 

Mit so einer Aussage sprichst du asexuellen Menschen ihre Fähigkeit ab, ihre eigene Sexualität deuten zu können, was sich sehr abwertend anfühlen kann. Asexuelle empfinden einfach kaum oder gar keine sexuelle Anziehung. Da gibt es nichts zu diskutieren und es muss auch nicht auf “die eine richtige Person” gewartet werden. 

Außerdem solltest du zwischen asexuell und aromantisch unterscheiden. Eine asexuelle Person kann romantische Anziehung verspüren.

Das könntest du sagen: 

Inter* und nicht-binär sind wichtige Begriffe, Geschlechtsidentitäten zu beschreiben, die bisher leider zu wenig thematisiert, vielfach diskriminiert und zur Seite geschoben wurden. Inter* ist ein Oberbegriff, der die Vielseitigkeit der Intergeschlechtlichkeit umschreibt und als nicht-binär beschrieben sich Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren. Nichts davon ist Gender-Gaga oder Unsinn, sondern der Versuch, das riesige Spektrum unserer Geschlechteridentitäten besser in Worte zu fassen und genauer zu definieren.

Das könntest du sagen: 

Nicht-binäre Menschen können ganz unterschiedlich aussehen. Wie eine Person sich präsentiert, muss nicht unbedingt mit den vorgefassten Vorstellungen der Gesellschaft von einem binären Geschlecht übereinstimmen. Wenn eine nicht-binäre Person sich sogar die Zeit nimmt, sich als nicht-binär vorzustellen, solltest du der Person nicht die eigene Identität absprechen und in ein binäres System zurückzwängen wollen. Frage doch lieber direkt nach den bevorzugten Pronomen. Die können bei nicht-binären Menschen nämlich auch ganz vielfältig sein.

Das könntest du sagen: 

In kurz: Die Vorstellung, dass Bisexualität nur eine Phase sei, ist nicht nur falsch, sondern auch verletzend. Sexualität ist individuell und vielfältig, und bisexuelle Menschen erleben ihre Anziehung zu verschiedenen Geschlechtern auf authentische Weise – genau wie hetero- oder homosexuelle Menschen ihre Anziehung erleben. Solche Aussagen untergraben die Identität von bisexuellen Menschen und fördern Stereotypen, die zu Diskriminierung führen. Jede sexuelle Orientierung ist gültig und verdient Respekt, ohne dass sie in Frage gestellt oder abgewertet wird.

In lang: Die Aussage, dass Bisexualität nur eine Phase sei, basiert auf einem missverstandenen oder veralteten Bild von Sexualität und ignoriert die Vielfalt menschlicher Erfahrungen. Sexualität ist kein starrer Zustand, sondern ein Spektrum, auf dem sich Menschen in verschiedenen Formen und Ausdrucksweisen verorten. Für viele bisexuelle Menschen ist ihre Anziehung zu mehr als einem Geschlecht ein wesentlicher und dauerhafter Teil ihrer Identität. Es ist weder eine ‚Phase‘, die man durchläuft, noch eine Verwirrung, die sich irgendwann ‘legt’.

Die Behauptung, Bisexualität sei nur vorübergehend, trägt nicht nur dazu bei, die Identität dieser Menschen abzuwerten, sondern fördert auch schädliche Stereotype, die zur Unsichtbarkeit bisexueller Menschen in der Gesellschaft beitragen. Viele bisexuelle Menschen erleben, dass ihre Orientierung entweder als Zwischenstation auf dem Weg zur Homosexualität oder als bloße Neugier abgetan wird – was nicht nur falsch, sondern auch sehr verletzend ist. Solche Aussagen entziehen bisexuellen Menschen das Recht, ihre Sexualität als genauso real, stabil und bedeutsam zu leben wie jede andere Form der sexuellen Orientierung.

Es ist wichtig, die Vielfalt sexueller Orientierungen zu akzeptieren und zu respektieren, anstatt sie durch vereinfachende und falsche Behauptungen zu entwerten. Jeder Mensch hat das Recht, sich selbst zu definieren und zu lieben, wen er möchte, ohne dass seine Identität ständig in Frage gestellt wird.

Das könntest du sagen: 

Diese homofeindliche Aussage kann auf zwei irrationalen, aus Vorurteilen entstandenen Ängsten beruhen. Solltest du Angst haben, dass Kinder durch den Kontakt zu schwulen Menschen selbst homosexuell werden, dann guck dir gerne die Forschungsarbeiten dazu an, die belegen, dass Menschen genetisch dazu veranlagt sind, schwul zu sein. Der einzige Zusammenhang zwischen Kontakt mit homosexuellen Menschen und vermehrtem Outing von Kindern, wäre der, dass Kinder, die sowieso homosexuell wären, eine Person da hätten, mit der sie sich identifizieren können und die sie als Vorbild nutzen könnten ohne Angst zu haben, dass etwas mit ihnen “falsch” sei. 

Solltest du dich mit dieser Aussage an der gefährlichen Rhetorik bedienen, die Homosexuellen den Umgang mit Kindern verweigert, weil sie mit Pädophilen gleichgesetzt werden, dann solltest du dich unbedingt mehr mit dem Thema auseinandersetzen. So ein Vergleich ist überhaupt nicht sinnvoll und sogar extrem gefährlich!

Das könntest du sagen: 

Das ist falsch. Geschlecht ist ein soziales Konstrukt, welches nicht binär sein muss (also nur zwei Geschlechter umfassend). Viele Kulturen auf der ganzen Welt erkennen schon lange mehr als zwei Geschlechter an. 

Das könntest du sagen: 

Die sexuelle Orientierung einer Person ist nicht offensichtlich. Die Annahme der Heteronormativität als Standard kann dazu führen, dass sich andere isoliert fühlen und implizieren, dass sie nicht “normal” sind. Außerdem solltest du dich nicht angegriffen fühlen, wenn man sich für dich interessiert und dich genauer kennenlernen möchte, aber dir nicht gleich Heterosexualität unterstellen möchte aus Höflichkeit.

Auch Allies können Fehler passieren. 

Im folgenden Abschnitt werden die Begriffe auf den Anschuldigungs Karten näher erläutert und mit Beispielen erklärt. 

Spielkarten: Anschuldigung und Entschuldigung 

Auch Allies können Fehler passieren. 

Im folgenden Abschnitt werden die Begriffe auf den Anschuldigungs Karten näher erläutert und mit Beispielen erklärt. 

Spielkarten: Anschuldigung und Entschuldigung 

Es ist ein wiederkehrendes Phänomen, dass Menschen davon ausgehen, dass nur weil sie einer queeren Person nahe stehen, sie automatische Verbündete sind und damit vor Vorwürfen der Queerfeindlichkeit sicher sind. Das ist problematisch, weil die Bereitschaft, eigenes Verhalten zu reflektieren und sich Fehler einzugestehen, gehindert wird. 

Einige Beispielsätze: 

“Ich kann nicht homophob sein, mein Neffe ist schwul!”
“Ich kann nicht sexistisch sein, weil ich zwei Töchter habe und meine Frau liebe”
“Ich kann im Namen von Lesben reden, ich kenne ja eine.”

Das geschieht, wenn nicht auf die Perspektiven und Meinungen von queeren Menschen gehört, sondern versucht wird, in ihrem Namen zu sprechen. Aktionen wie diese können falsche Informationen verbreiten und die Einbeziehung queerer Menschen auf authentische Weise verhindern. Es entreißt queeren Menschen den Raum und die Möglichkeit, selbst ihre Stimmen erheben zu können. 

Beispiele können sein: 

Wenn in Schulen oder am Arbeitsplatz politische Entscheidungen getroffen werden, ohne dass die Perspektiven der Menschen, die davon betroffen sind, berücksichtigt werden.

Wenn Informationen als Expert*in verbreitet werden, die möglicherweise nicht umfassend genug sind.

Manche Fragen sind auch trotz Neugierde einfach nicht okay, respektlos und übergriffig. Bilde dich auf andere Art und Weise weiter als eine queere Person mit solchen persönlichen Fragen zu bedrängen!

Hier sind ein paar Beispiele: 

Fragen über das Sexualleben

Fragen zu Geschlechtsorganen oder geschlechtsangleichenden Operationen

Fragen zu intimen Details der Beziehung einer Person (die einem heterosexuellen Paar nicht gestellt worden wären)

Performativer Aktivismus bedeutet, dass versucht wird, ein Bild von guten Verbündeten zu schaffen, ohne sinnvolle Arbeit zu leisten. Das geschieht oft, um im Trend zu liegen, um sich besser zu fühlen und um wie ein “guter Mensch” rüberzukommen. Es ist problematisch, weil performativer Aktivismus Menschen davon abhalten kann, einen sinnvollen Beitrag im Kampf für Gleichstellung zu leisten.

Einige Beispiele hierfür sind:

Das Posten von Inhalten, die gerade im Trend sind, ohne etwas anderes zu tun (z. B. das Posten eines schwarzen Quadrats während der Black-Lives-Matter-Bewegung, aber nicht den eigenen internalisierten Rassismus zu reflektieren).

Heteronormativität ist die Annahme der Geschlechterbinarität (also, dass es nur Frauen und Männer gibt) und dass eine Beziehung zwischen zwei Menschen unterschiedlichen Geschlechts besteht (also Frau und Mann). Dies kann für Menschen der LGBTQIA+ Community schädlich sein, weil es impliziert, dass sie nicht “normal” sind und sie immer wieder outen müssen, dass sie nicht diesen heteronormativen Mustern entsprechen. 

Einige Beispiele sind: 

Wenn du Menschen in einer queeren Beziehung danach fragst, wer der “Mann” oder die “Frau” in der Beziehung ist. 

Wenn du eine Person neu kennenlernst und du …
… davon ausgehst, dass die Person in einer heterosexuellen Beziehung lebt.
… ohne zu fragen, von außen auf die Geschlechtsidentität schließt. 
…davon ausgehst, dass die Person generell an romantischen und sexuellen Beziehungen interessiert ist. 
… davon ausgehst, dass die Person monogam leben möchte. 
… davon ausgehst, dass die Person irgendwann Kinder haben möchte.
… davon ausgehst, dass die Person jeweils eine Frau und ein Mann als Elternteil hat. 

Wenn du denkst, dass es nur eine Art von Sex gibt (z.B. penetrativer, heterosexueller Geschlechtsverkehr).

Heteronormatives Denken wird in den Medien reproduziert. Darstellungen von queeren Menschen sind eine Seltenheit.

Mikroaggressionen sind in der Regel subtile und teils unbeabsichtigte, aber diskriminierende Bemerkungen oder Handlungen gegenüber Menschen einer marginalisierten Gruppe, die auf internen Vorurteilen beruhen. Auch wenn sie nicht darauf abzielen, Menschen zu verletzen, wirken sie sich dennoch negativ aus und können Leid verursachen.

Beispiele hierfür können sein: 

  • Nichtanerkennung des bevorzugten Pronomens einer Person oder Deadnaming 
  • Heteronormativität unterstellen
  • Verwendung abwertender Begriffe für die geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung von Personen
  • Queeren Personen aus dem Weg gehen, unfreundlicher zu ihnen sein
  • Verleugnung von Queerfeindlichkeit und das Negieren von Sicherheitsbedenken nach einem Outing
  • Anstarren 
  • Sätze wie:
    “Du siehst ja gar nicht aus wie ein Schwuler!”
    “Du siehst gut aus.. also für eine Transfrau.”
    “Oh, du bist bisexuell, du wirst mich doch nicht anmachen, oder?”
Spielkarte: Wissen ist Macht 

Wissen ist Macht!
Inspirationen für queere Fakten

In der Vergangenheit wurde Wissen missbraucht, verdreht und verfälscht, um unterdrückerische Systeme zu errichten, die die Ausgrenzung von Menschen rechtfertigen und ein unausgewogenes Machtgefüge aufrechterhalten. Wissen ist ein unglaublich starkes Mittel im Kampf für Befreiung und Gleichberechtigung, denn Wissen ist Macht!

Falls du noch nach Inspiration für queere Fakten suchst, um deine Wissen ist Macht! Karte einzusetzen, dann bist du hier genau richtig. Aber denk auch daran selbst zu recherchieren: Folge zum Beispiel queeren Influencer*innen und Aktivist*innen auf sozialen Medien, höre queeren Podcaster*innen zu oder lies Magazine, Blogs oder Bücher von queeren Autor*innen. 

 

Wissen ist Macht!
Inspirationen für queere Fakten

In der Vergangenheit wurde Wissen missbraucht, verdreht und verfälscht, um unterdrückerische Systeme zu errichten, die die Ausgrenzung von Menschen rechtfertigen und ein unausgewogenes Machtgefüge aufrechterhalten. Wissen ist ein unglaublich starkes Mittel im Kampf für Befreiung und Gleichberechtigung, denn Wissen ist Macht!

Falls du noch nach Inspiration für queere Fakten suchst, um deine Wissen ist Macht! Karte einzusetzen, dann bist du hier genau richtig. Aber denk auch daran selbst zu recherchieren: Folge zum Beispiel queeren Influencer*innen und Aktivist*innen auf sozialen Medien, höre queeren Podcaster*innen zu oder lies Magazine, Blogs oder Bücher von queeren Autor*innen. 

 

Spielkarte: Wissen ist Macht 

Einige Fakten zur LGBTQIA+ Community

Der erste Pride March fand in New York City, Chicago und Los Angeles am einjährigen Jahrestag der Stonewall Riots  (27.-28. Juni 1970) statt.

Gilbert Baker entwarf die Regenbogenflagge. Zusätzlich zu den sechs Regenbogenfarben enthielt die ursprüngliche Pride-Flagge auch Rosa, Indigo und Türkis.

Deutschland legalisierte erst am 1.10.2017 die Ehe für alle – erst 2017!!!



Etwa 1 von 1.500 – 2.000 Menschen hat Geschlechtsmerkmale, die von männlich und weiblich abweichen.

Die Stonewall Riots waren eine Reihe von Protesten, organisiert von Mitgliedern der queeren Community. Auslöser waren die immer wieder stattfindenden, gewalttätigen Polizeirazzien in Schwulenbars. Anfang der Proteste war eine weitere gewalttätige Razzia im Stonewall Inn, einer Schwulenbar, am 28. Juni 1969 in New York City. 

Die Niederlande waren das erste Land, das im Jahr 2000 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte.

Malta war 2015 das erste Land, das unnötige Veränderungen an den Genitalien von intersexuellen Babys verbot.

Auch in der Tierwelt sind homosexuelle Beziehungen weit verbreitet. Gleichgeschlechtliche Beziehungen wurden bei Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Fischen, Amphibien und Insekten gefunden. 

Zeitleiste der LGBTQIA+ Geschichte in Deutschland

1871
Deutsches Reich
Kriminalisierung

Im Jahr 1871 wird Homosexualität im gesamten Deutschen Reich durch den Paragraphen 175 StGB (Strafgesetzbuch) des Reichsstrafgesetzbuchs kriminalisiert. Homosexualität war bereits in allen Gebieten Deutschlands ein Straftatbestand, wurde aber von den staatlichen Behörden gesondert geregelt.

1896
Erste Schwulenzeitschrift

Im Jahr 1896 erschien in Berlin die weltweit erste Schwulenzeitschrift Der Eigene von Adolf Brand.

1897
Erste Rechtsbewegung

1897 wurde das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee in Berlin gegründet. Es war die erste Rechtsbewegung der Geschichte, die sich für Rechte der Homosexuellen einsetzte.

1919
Institut für Sexualwissenschaft

Im Jahr 1919 war Dr. Magnus Hirschfeld Mitbegründer des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin. Das Institut leistete Pionierarbeit bei der Erforschung und Behandlung verschiedener Fragen zu Geschlecht und Sexualität und bot der Öffentlichkeit Dienstleistungen wie Beratung und medizinische Behandlung an. 

1922
Erste geschlechtsangeleichende OP

Dora Richter wurde 1922 als erste Transfrau im Institut für Sexualwissenschaft geschlechtsangleichend operiert. Das ist eine der ersten Operationen dieser Art weltweit.

1924
Erste Lesbenzeitschrift

1924 erschien die weltweit erste Lesbenzeitschrift Die Freundin in Berlin (bis 1933). 

1933
Nationalsozialismus
Konzentrationslager

Ab 1933 schickte die Nationalsozialistische Partei Homosexuelle in Konzentrationslager. Die Nazis verbrennen die Bibliothek von Magnus Hirschfelds Institut für Sexualforschung und zerstören das Institut.

1945
Keine Freilassung durch die Alliierten

1945, nach der Befreiung der Konzentrationslager durch die Alliierten, werden die wegen Homosexualität Inhaftierten nicht freigelassen, sondern müssen ihre Strafe nach Paragraph 175 voll absitzen. 

1985
BRD
Erstes offen schwule Mitglied im Bundestag

Herbert Rusche wird 1985 das erste offen schwule Mitglied des Bundestages.

1987
Erstes offen lesbische Mitglied im Bundestag

Jutta Oesterle-Schwerin wird 1987 die erste offen lesbische Bundestagsabgeordnete.

1994
Streichung §175

Im Jahr 1994, wird der Paragraph 175 gestrichen, der zuvor Homosexualität kriminalisierte und die Verfolgung von schwulen und bisexuellen Männern legitimierte. 

2001
Lebenspartnerschaften

Seit 2001 werden Lebenspartnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare anerkannt.

2004
Stiefkindadoption

Im Jahr 2004 wird die gleichgeschlechtliche Stiefkindadoption legalisiert.

2011
Dokumenten-Änderung wird erleichtert

Erst seit 2011 ist für die Änderung des Geschlechts in offiziellen Dokumenten keine körperliche Veränderung mehr erforderlich. Zuvor mussten sich Trans-Personen einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen und sich sterilisieren lassen, um ihr Geschlecht in amtlichen Dokumenten ändern zu können. 

2013
Dritte Geschlechtsoption

2013 wurde eine dritte Geschlechtsoption "X" für intersexuelle Babys in Geburtsurkunden eingeführt. 

2017
Ehe für Alle

Im Jahr 2017 wird die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt, wodurch homosexuelle Paare das volle Adoptionsrecht erhalten.

2019
Konversionstherapie verboten

Ab 2019 wird die Konversionstherapie für Minderjährige vollständig und für Erwachsene teilweise verboten. In Konversionstherapien wird versucht, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität einer Person gezielt zu unterdrücken und zu verändern. Sie können bei Betroffenen zu schwerwiegenden Schäden führen, wie Angststörungen, Depressionen oder ein erhöhtes Suizidrisiko. 

2021
Unnötige Operationen an Babys verboten

2021 werden unnötige Operationen an Geschlechtsmerkmalen von intersexuellen Babys verboten.

1871
Deutsches Reich
Kriminalisierung

Im Jahr 1871 wird Homosexualität im gesamten Deutschen Reich durch den Paragraphen 175 StGB (Strafgesetzbuch) des Reichsstrafgesetzbuchs kriminalisiert. Homosexualität war bereits in allen Gebieten Deutschlands ein Straftatbestand, wurde aber von den staatlichen Behörden gesondert geregelt.

1896
Erste Schwulenzeitschrift

Im Jahr 1896 erschien in Berlin die weltweit erste Schwulenzeitschrift Der Eigene von Adolf Brand.

1897
Erste Rechtsbewegung

1897 wurde das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee in Berlin gegründet. Es war die erste Rechtsbewegung der Geschichte, die sich für Rechte der Homosexuellen einsetzte.

1919
Institut für Sexualwissenschaft

Im Jahr 1919 war Dr. Magnus Hirschfeld Mitbegründer des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin. Das Institut leistete Pionierarbeit bei der Erforschung und Behandlung verschiedener Fragen zu Geschlecht und Sexualität und bot der Öffentlichkeit Dienstleistungen wie Beratung und medizinische Behandlung an. 

1922
Erste geschlechtsangeleichende OP

Dora Richter wurde 1922 als erste Transfrau im Institut für Sexualwissenschaft geschlechtsangleichend operiert. Das ist eine der ersten Operationen dieser Art weltweit.

1924
Erste Lesbenzeitschrift

1924 erschien die weltweit erste Lesbenzeitschrift Die Freundin in Berlin (bis 1933). 

1933
Nationalsozialismus
Konzentrationslager

Ab 1933 schickte die Nationalsozialistische Partei Homosexuelle in Konzentrationslager. Die Nazis verbrennen die Bibliothek von Magnus Hirschfelds Institut für Sexualforschung und zerstören das Institut.

1945
Keine Freilassung durch die Alliierten

1945, nach der Befreiung der Konzentrationslager durch die Alliierten, werden die wegen Homosexualität Inhaftierten nicht freigelassen, sondern müssen ihre Strafe nach Paragraph 175 voll absitzen. 

1985
BRD
Erstes offen schwule Mitglied im Bundestag

Herbert Rusche wird 1985 das erste offen schwule Mitglied des Bundestages.

1987
Erstes offen lesbische Mitglied im Bundestag

Jutta Oesterle-Schwerin wird 1987 die erste offen lesbische Bundestagsabgeordnete.

1994
Streichung §175

Im Jahr 1994, wird der Paragraph 175 gestrichen, der zuvor Homosexualität kriminalisierte und die Verfolgung von schwulen und bisexuellen Männern legitimierte. 

2001
Lebenspartnerschaften

Seit 2001 werden Lebenspartnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare anerkannt.

2004
Stiefkindadoption

Im Jahr 2004 wird die gleichgeschlechtliche Stiefkindadoption legalisiert.

2011
Dokumenten-Änderung wird erleichtert

Erst seit 2011 ist für die Änderung des Geschlechts in offiziellen Dokumenten keine körperliche Veränderung mehr erforderlich. Zuvor mussten sich Trans-Personen einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen und sich sterilisieren lassen, um ihr Geschlecht in amtlichen Dokumenten ändern zu können. 

2013
Dritte Geschlechtsoption

2013 wurde eine dritte Geschlechtsoption "X" für intersexuelle Babys in Geburtsurkunden eingeführt. 

2017
Ehe für Alle

Im Jahr 2017 wird die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt, wodurch homosexuelle Paare das volle Adoptionsrecht erhalten.

2019
Konversionstherapie verboten

Ab 2019 wird die Konversionstherapie für Minderjährige vollständig und für Erwachsene teilweise verboten. In Konversionstherapien wird versucht, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität einer Person gezielt zu unterdrücken und zu verändern. Sie können bei Betroffenen zu schwerwiegenden Schäden führen, wie Angststörungen, Depressionen oder ein erhöhtes Suizidrisiko. 

2021
Unnötige Operationen an Babys verboten

2021 werden unnötige Operationen an Geschlechtsmerkmalen von intersexuellen Babys verboten.

Weitere Inspiration für die Suchmaschine deiner Wahl

  • Rechte für die LGBTQIA+ Community in bestimmten Ländern (z.B. im Land, wo du aufgewachsen bist, wo du jetzt wohnst oder wo du jedes Jahr Urlaub machst)
  • Neuigkeiten zur queeren Community
  • Haltung der bestimmter Parteien zu Themen, die die LGBTQIA+ Community betreffen

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ABC der LGBTQIA+

Es gibt viele wichtige Begriffe, die im Zusammenhang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt verwendet werden. In diesem Glossar sind einige der wichtigsten Begriffe definiert. Es ist weder komplett vollständig noch allgemeingültig. Begriffe und Definitionen sind nämlich nicht in Stein gemeißelt und werden immer wieder neu diskutiert – und das ist auch gut so.

ABC der LGBTQIA+

Es gibt viele wichtige Begriffe, die im Zusammenhang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt verwendet werden. In diesem Glossar sind einige der wichtigsten Begriffe definiert. Es ist weder komplett vollständig noch allgemeingültig. Begriffe und Definitionen sind nämlich nicht in Stein gemeißelt und werden immer wieder neu diskutiert – und das ist auch gut so.

Eine Person, die  sich sowohl öffentlich als auch privat die LGBTQIA+ Community unterstützt. Heterosexuelle und gleichgeschlechtliche Menschen können Verbündete sein, ebenso wie Personen aus der LGBTQIA+ Community. 

Bifeindlichkeit beschreibt Hass, Feindlichkeit oder Unbehagen gegenüber bisexuellen Menschen basierend auf Vorurteilen, welche zu Diskriminierung oder Gewalt führen können. 

Auch cis-Menschen oder cisgeschlechtlich. Ein Oberbegriff, mit dem eine Person beschrieben wird, deren Geschlechtsidentität mit dem bei Geburt eingetragenen Geschlecht übereinstimmt. Cisgeschlechtlichkeit gilt in unserer Gesellschaft immer noch als Norm, weshalb trans*- oder intergeschlechtliche Menschen häufig tabuisiert, abgewertet, diskriminiert oder angegriffen werden.

Die Geschlechtsidentität beschreibt das Gefühl, einem bestimmten Geschlecht zugehörig zu sein. Sie kann nur von jedem Menschen selbst identifiziert und eingeordnet werden und ist keinesfalls zu verwechseln mit dem biologischen Geschlecht eines Menschen. 

Wir verwenden nicht den Begriff Homophobie, da durch das Hervorstellen einer “Angst”, die eigentlich zugrunde liegende Feindlichkeit von homofeindlichen Handlungen verharmlost wird. Homofeindlichkeit ist systemisch-strukturell und führt zur Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung von Homosexuellen. 

Intergeschlechtliche Menschen kommen mit körperlichen Merkmalen zur Welt, die weder dem biologisch weiblichen Geschlecht noch dem biologisch männlichen Geschlecht zugeordnet werden können. Geschlechtszuweisende Operationen an intergeschlechtlichen Kindern, bei denen durch einen medizinischen Eingriff das Kind an ein Geschlecht ohne Mitbestimmungsrecht “angepasst” wird, stehen in extremer Kritik. Andere Begriffe für Intergeschlechtliche können Intersex, Inter* Personen, Zwitter, etc. sein. Hier gilt wie immer: Frag’ bei der Person nach und respektiere jegliche Eigenbezeichnung!

Die Intersektionalität ist ein Konzept, welches beschreibt, dass mehrere Diskriminierungsformen sich überschneiden und zusammenwirken können. So werden Menschen, die mehrerer marginalisierten Gruppen angehören, auch mehrfach diskriminiert. Eine Schwarze, lesbische Frau wird demnach nicht nur als Frau in einem sexistischen System, sondern auch als Lesbe in einem heteronormativen System und als Schwarze in einem rassistischen System diskriminiert.

Ein Oberbegriff, der die Vielfalt von Inter* Personen darstellen soll. Unter diesem Begriff sind beispielsweise intergeschlechtliche Menschen, Intersex, zwischengeschlechtliche Menschen, usw. gesammelt angesprochen. Das beschreibt Personen, die in einem Körper geboren wurden, der nicht den der binären Norm von Mann oder Frau entspricht.

Der Gegenbegriff zu inter* ist endo(geschlechtlich). Endo Menschen werden gemäß der medizinischen Interpretation als eindeutig weiblich oder männlich eingeordnet.

Das sind Akronyme bzw. Abkürzungen. Das englische LGBTQIA+ steht für Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgender, Queers, Intersex, Agender/Asexuals und das Plus-Zeichen ist ein Platzhalter, der auf die weiteren, nicht benannten Identitäten hinweisen möchte. Die deutsche Version steht demnach für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Queers, Inter*, Agender/Asexuelle und die vielen mehr. 

People of Color (PoC) sind Menschen, die Rassismus in einer vornehmlich weißen Gesellschaft erfahren. Queers of Color wiederum greift diese Selbstbezeichnung auf und unterstreicht bei queeren PoC auch die Diskriminierungserfahrungen aufgrund von rassistischer Machtverhältnisse innerhalb der LGBTQIA+ Community. 

Ein Begriff, der häufig verwendet wird, um ein Spektrum von Identitäten und Orientierungen auszudrücken, die der Norm zuwiderlaufen. Queer wird oft als Sammelbegriff für viele Menschen verwendet, darunter auch für diejenigen, die sich nicht ausschließlich als heterosexuell identifizieren und/oder für Menschen mit nicht-binären oder geschlechtsexpansiven Identitäten. Dieser Begriff wurde früher als Schimpfwort verwendet, ist aber von vielen Teilen der LGBTQIA+-Bewegung wieder aufgegriffen worden.

Dies ist ein Oberbegriff für Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, welches ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Das Sternchen ist bei diesem Wort ein Platzhalter, um die vielfältigen Endungen und Bedeutungen dieses Begriffs festzuhalten (z.B. transgeschlechtlich oder transident). Wichtig ist bei trans* Menschen immer nach der eigenen Selbstbezeichnung zu fragen und diese zu respektieren. Ein Beispiel für trans* Menschen sind trans* Frauen, deren Geschlechtsidentität weiblich ist und deren Geburtseintrag bei Geburt männlich war. Oder nicht-binäre Menschen, die sich nicht oder nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren. 

Um auf dem Laufenden zu bleiben, ist es wichtig, dass du dich regelmäßig informierst, indem du zum Beispiel queeren Influencer*innen in den sozialen Medien folgst oder durch Bücher, Podcasts, Blogs oder Filmen von queeren Autor*innen Wissen sammelst.

Mit diesen Begriffen wird die vollständige oder teilweise Abwesenheit der sexuellen Anziehung oder des sexuellen Verlangens beschrieben. Asexualität ist ein Spektrum: Asexuelle Menschen können also keine, wenig oder bedingte sexuelle Anziehungskraft verspüren.

Eine Person, die sich emotional, romantisch oder sexuell zu mehr als einem Geschlecht oder einer Geschlechtsidentität hingezogen fühlt. Das muss nicht notwendigerweise gleichzeitig oder im gleichen Maße stattfinden. 

Dieser englische Begriff bezieht sich auf “coming out of the closet” und bezeichnet, offen zur eigenen sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu stehen. Das Coming-out vor Mitmenschen kann sich für Mitglieder der LGBTQIA+ Community entweder sehr empowernd anfühlen oder eine große Herausforderung darstellen. 

Ein englischer Begriff, der im deutschen Gebrauch als Synonym für schwul oder homosexuell eingesetzt werden kann. 

Ein englischer Begriff, der das soziale Geschlecht eines Menschen beschreibt, d.h. die Geschlechtsidentität. Genderrollen und Erwartungen an bestimmte soziale Geschlechter werden in der queer-feminitischen Theorie und den Sexualwissenschaften viel diskutiert. 

Homosexuelle Menschen fühlen ausschließlich romantische und/oder sexuelle Anziehung gegenüber dem gleichen Geschlecht. 

Die Feindlichkeit gegenüber intergeschlechtlichen Menschen und körperlicher und geschlechtlicher Vielfalt. Diese Feindlichkeit kann zu Ausgrenzung, Gewalt und Diskriminierung von Inter* Personen führen. 

Menschen, deren körperliche Ausprägungen bei der Geburt weder ausschließlich männlich noch weiblich zuzuordnen ist. Siehe auch: Intergeschlechtlichkeit. 

 

Lesbische Menschen fühlen romantische oder sexuelle Anziehung ausschließlich gegenüber Frauen. 

Auch non-binary im Englischen. Menschen identifizieren sich als nicht-binär, wenn ihre Geschlechtsidentität weder weiblich noch männlich ist. Manche bezeichnen sich auch als trans*. 

Wörter, die verwendet werden, um sich auf andere zu beziehen. Die gebräuchlichsten Pronomen sind männlich (er/ihm) und weiblich (sie/ihr), aber viele Menschen identifizieren sich außerhalb der Geschlechterbinarität. Der Name und das Aussehen einer Person lassen keinen Rückschluss auf ihr Geschlecht zu, daher sollten wir keine Vermutungen über ihre Pronomen anstellen, sondern einfach nachfragen. Beispiele für Pronomen sind: xier/xiem, dey/demm, es/ihm, they/them, und viele mehr. Manche Menschen verwenden keine Pronomen, sondern nennen stattdessen ihren Namen. 

Männer, die sich romantisch und/oder sexuell ausschließlich zu Männern hingezogen fühlen, sind schwul.

Dieser Begriff beschreibt die Feindlichkeit gegenüber trans* Menschen, die zu Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung führen kann.