Mit oder ohne Neunen?

Doppelkopf-Regeln: (K)ein Streitgespräch Hier erfahrt ihr alles über die Spielköpfe-Hausregeln und warum wir ohne Neunen spielen!

Doppelkopf-Regeln: (K)ein Streitgespräch

Jede Person, die schon mal Doppelkopf mit einer neuen Gruppe gespielt hat, kennt die Diskussionen. Am Anfang muss sich erstmal auf Regeln geeinigt werden. Das kann schon mal schnell in tiefen Debatten enden. Jana und ich haben natürlich auch unsere Spielköpfe-Hausregeln. Die stellen wir euch später noch vor. Bei den meisten Regeln sind wir flexibel und anpassungsfähig. Aber zuerst muss die wichtigste Frage geklärt werden, über die ich immer wieder nur den Kopf schütteln kann: Mit oder ohne Neunen? Ich hoffe, allen ist die Antwort klar. OHNE natürlich – ich weiß, ich weiß, die Turnierregeln sagen da irgendwas anderes, aber mal ganz ehrlich: Die Neunen haben absolut keinen Sinn. Erstens: Kein Mensch freut sich wirklich, wenn er*sie viele von ihnen auf der Hand hat. Zweitens: Sie bringen keine Punkte. Drittens: Sie zerstören quasi die gesamte Spannung über den Durchgang einer erstmals angespielten Fehlfarbe. Viertens: Sie machen den Extrapunkt oder die Bockrunden für Herzdurchläufe eher witzlos. Fünftens: Pflichtansagen (beim ersten Stich über 30 Punkte) machen sie auch langweiliger. Also zusammengefasst: Zwei Karten mehr auf der Hand und zwei Stiche mehr pro Spiel ohne irgendwelche Vorteile? Finden wir lame!

drei Personen sitzen an einem Tisch und spielen mit den Karten 

Aber keine Sorge, bei unserem Doppelkopfdecks sind natürlich Neunen dabei (auch wenn wir zugegbenermaßen kurz drüber nachgedacht haben, sie einfach zu „vergessen“ ups ;)). Aber so oder so: Wir würden definitiv empfehlen, sie einfach rauszusortieren.

Und wie sind sonst die Spielköpfe Hausregeln?

Zweite Dulle (Herz-10) sticht die erste – außer im letzten Stich
Ist klar oder?

Doppelkopf: Bei einem Stich mit über 40 Augen, gibt’s nen Extrapunkt: den Doppelkopf

Karlchen am End’: Wird der letzte Stich mit dem Kreuz-Buben gemacht, gibt’s einen Extrapunkt.

Karlchen gefangen: Um das etwas spannender zu machen, kann Karlchen im letzten Stich auch gefangen werden und dann gibt’s für die Partei, die gefangen hat, den Extrapunkt. Als Variante kann er nur mit der Karo-Dame gefangen werden.

Fuchs: Kennt auch jede*r oder? Das Karo-Ass (der Fuchs) muss nach Hause gebracht werden, sonst gibt’s nen Extrapunkt fürs gegnerische Team.

Schweinchen: Apropos Füchse. Wenn man beide hat, werden sie zu Schweinchen. Wir spielen eins hoch, eins niedrig, ohne Ansage. Also einer der beiden Füchse ist die höchste Karte (noch höher als die Dullen), einer ist ein normaler Fuchs. Das Schweinchen muss erst angesagt werden, wenn es auch gespielt wird. Der normale Fuchs kann irgendwann gespielt werden (sollte aber natürlich nach Hause gebracht werden).

Herzdurchlauf: Läuft der Herz-Fehl-Stich durch, gibt’s nen Extrapunkt (as I said: eigentlich nur spannend ohne neunen, aber das haben wir ja geklärt). Alternativ gibt’s für nen‘ Herz-Durchlauf 4 Bockrunden (da werden alle Punkte verdoppelt).

Pflichtansage: Hat der erste Stich 30 oder mehr Augen, muss eine Ansage (Re oder Contra) gemacht werden. Findet ihr gemein? Es muss ja niemand den Stich holen 😉 Und mit nem‘ fetten ersten Stich gewinnt es sich ja auch schneller.

Genschern: Eine meiner Lieblingsregeln, die wir aber zu selten spielen: Hat eine Person beide Karo-König*innen auf der Hand, kann sie beim Ausspielen der zweiten Karo-König*in „Genschern“, d.h. sie darf sich eine neue Spielpartner*in aussuchen und die Zuweisung aufgrund der Kreuz-Damen wird hinfällig. Übrigens kommt der Name der Regel von Hans-Dietrich Genscher, unter dessen Vorsitz die FDP Anfang der 1980er Jahre durch ein Misstrauensvotum einen Koalitionswechsel von SPD zu CDU/CSU vollzog.

Feigheit: Wenn ein Team zu schlecht ansagt, verliert es. Dabei kann variiert werden, wie „streng“ gespielt wird. Wir spielen meistens mit einer Differenz von 60 Punkten. Also wer gewinnt oder 150 Punkte macht, muss noch nichts ansagen. Aber wenn ein Team mit über 181 Punkten gewinnt, also die Gegner*innen keine 60 haben, muss mindestens Re oder Contra angesagt worden sein. Wenn es mit 211 Punkten gewinnt, muss es mindestens keine 90 angesagt haben. Wenn es schwarz gewinnt, mindestens keine 60. Das Coole? Ein Opa-Blatt (also ein Blatt mit dem man quasi nur gewinnen kann) ist noch keine Sieggarantie, es muss sich auch getraut werden, ne‘ Ansage zu machen, alles andere wäre ja auch feige 😉

Habt ihr noch andere coole Sonderregeln? Wir freuen uns immer über Inspirationen 🙂

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Ein Kommentar

  1. Hallo Sam Schwickert,
    wir spiele die Schweinchen Regel etwas anders. Ein Schweinchen muss überhaupt nicht angesagt werden, damit eins der Asse zum höchsten Trumpf wird, muss das erste Ass als Fuchs einen Stich machen. Es klappt trotzdem erstaunlich oft allerdings nicht immer. Mal muss als Spieler mehr aufpassen, denn wenn man nicht mehr weiß was mit dem ersten Ass passiert ist, kann es sein das auf einmal ein Fuchs auf dem Feld liegt, und der Spieler den Stich am Ende unerwartet an sich nimmt. sorgt für einige lustige Situationen. ich kann nur empfehlen es Mal auszuprobieren.
    LG David

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